Sowjetische Spione in der CIA, Teil 2:
[The Inside Story: World Report (Weltbericht) 2.1, September 1995]
Wenn der KGB-Major Anatoliy Golitsyn in 1961 in die Vereinigtren Staaten überlief, brachte er eine Nachricht, die äußerst unwillkommen war. Nicht nur bewies er die Existenz von großen Netzwerken der sowjetischen Spione, die in allen westlichen Geheimdienstagenturen wirken, aber er zeigte auch, daß die Sowjets unsere eigenen Geheimdienstapparate gegen uns gebrauchen. Während der CIA und andere Dienste sowjetische Staatsgeheimnisse verfolgten, ließ der KGB vorsichtig Geheimnisse durchsickern, die vorsichtig ausgebrütete Desinformation war. Laut Golitsyn legen die Kommunisten einen größeren Wert darauf, den Westen zu betrügen, so daß er nach und nach kapituliert, um aber ihre eigenen Geheimnisse zu beschützen. Mit anderen Worten, die Sowjets spielten nicht das Kalte Krieg Spiel; sie kämpften, um zu gewinnen. Um einen langfristigen Betrug erfolgreich auszuführen, wie Golitsyn erklärt, mußten die Sowjets den KGB selbst neu aufbauen. Immerhin, jeder Desinformationsplan würde unvermeidlich aufgedeckt werden durch den genauen Prozeß, in dem der Betrug ausgetragen wird. Ein Prozentsatz solcher KGB-Agenten, die im Kontakt mit westlichen Agenten sind, könnten überlaufen oder andernfalls den Plan verraten. Um diesen Vorfall zu verhindern, mußten die Sowjets sicher machen, daß nur ein sehr kleiner Kern des Personals solche, die nicht im Kontakt mit dem Westen sind eigentlich den Plan kennen würden. Der Rest des KGB würde die Strategie ausführen, ohne sie zu verstehen. Golitsyn nicht nur beobachtete den KGB-Wiederaufbau aus erster Hand, er nahm eigentlich daran teil. Der Prozeß begann in 1953, nach dem Tod von dem Diktator Joseph Stalin, dessen brutale Eliminierung seiner kommunistischen Kameraden ein Vakuum in der Leitung hinterließ. Ein Machtkampf folgte und drohte, das ganze kommunistische System zu destabilisieren. Stalins Nachfolger entschieden schnell, V.I. Lenins Vorstellung des demokratischen Zentralismus wieder einzustellen, in welchem keine einzelne Person den Stützpunkt der Macht hält. Wenn die Kommunisten unter einer allmächtigen Zentralkomitee wieder vereinigt werden können, könnte der kommunistische Block eine langfristige Offensive gegen den Westen in die Wege leiten. Der Parteileiter Nikita Chruschtschow deutlich bekämpfte erfolgreich alle gegnerischen Gruppen in 1957 und fing sofort an, den demokratischen Zentralismus zu bauen. Der fraktionelle Machtkampf beendete, und die Koordination zwischen kommunistischen Regierungen war wieder hergestellt. Plötzlich wandte die sowjetische Leitung ihre Aufmerksamkeit auf das Erschaffen einer neuen strategischen Betrugstaktik. Die Geheimoffiziellen an der Spitze fingen an, Schriften von Lenin und dem alten chinesichen Strategen Sun Tzu zu lernen. Schnell war die ganze kommunistische Struktur in der Sowjetunion wieder aufgebaut, obgleich heimlich. Von 1958 bis 1960 gündete das Kommunistische Parteizentralkomitee solch neue Agenturen wie die Abteilung für Außenpolitik und die Abteilung für Aktive Operationen, um internationalen Betrug zu koordinieren. Das Komitee für Information, das Tätigkeiten ausführte, die westlichen politischen Leiter zu beeinflussen, wechselte zu der Autorität des Zentralkomitee. Und der KGB wurde unter einen neuen Vorsitzenden, Aleksander Shelepin, gebracht. Der KGB unterzog sich der größten und wichtigsten Umstellung. Nicht nur wurde das Gegenspionage-Direktorat erweitert, sondern eine spezielle streng geheime neue innere Stufe gegründet, um strategische Betrügerei zu koordinieren. Es war bekannt als die Abteilung D und wurde sofort besetzt mit etwa fünfzig oder sechzig Geheimspezialisten, die alle äußerst erfahrene und bewährte Offiziere der sowjetischen Geheimpolizei waren. Diese Männer hatten speziellen Zugang zu den höchsten staatlichen Geheimnissen und wurden die Autorität gegeben, die mächtigsten Agenturen der sowjetischen Regierung zu koordinieren. Die Abteilung D wurde entworfen, um das hohe Kommando für die kommunistische Desinformatinskampagne zu sein. Dieser innere KGB blieb so geheim, daß kein sowjetischer Überläufer, außer Golitsyn, wußte, daß er existierte. Golitsyn selbst war kein Mitglied, aber er war tief verwickelt in der Erschaffung. In 1952 bis 1953 wurde er zu einer kleinen Gruppe von Experten ernannt, die den Umbau des KGB planten; Golitsyns Plan wurde in 1959 von Shelepin adoptiert, zu welcher Zeit der 32-Jahre alte Golitsyn auf dem KGB-Institut in Moskau studierte und daher mitwissend war von den Einzelheiten der KGB-Umorganisation. Später, im selben Jahr, half Golitsyn, als ein neuer leitender Analytiker, die Betrugsstrategie in der KGB-Informationsabteilung auszuführen. Golitsyn war erstaunlicherweise jung für seine hohe Position, das ein Ergebnis seines intellektuellen Scharfsinns war. Wären die Sowjets vorsichtiger gewesen, dann hätten sie ihn nicht so früh befördert, denn in 1956 wurde der junge Golitsyn völlig enttäuscht mit dem Kommunismus. Die neue Betrugsstrategie in Tätigkeit zu setzen, überzeugte ihn schließlich, daß er überlaufen muß, um den Westen zu warnen, und er verbrachte die nächsten paar Jahre, vorsichtig Information zu sammeln, die die kommunistischen Pläne enthüllen würde. Golitsyn benutzte diese Position, zu schaffen, daß er mit seiner Frau und Tochter in die sowjetische Botschaft in Finnland berufen wurde. Im Dezember, 1961, als er den Befehl erhielt, nach Moskau zurückzukehren, erkannte er, daß er keine Zeit mehr hatte. Er nahm seine Familie und die paar Dokumente, die er tragen konnte und überlief zu der Botschaft der Vereinigten Staaten. So begann die Kontroverse, die schließlich den CIA spaltete.1 Durch den Spiegel Golitsyns Botschaft war nicht populär innerhalb des CIA. Obwohl er sich als richtig erwies, als er half, die sowjetischen Spionageringe in den höchsten Stufen der westlichen Geheimdienste zu enthüllen [siehe Teil 1 in der Nov., 1994, Ausgabe Hrsg.], er erzählte dem CIA, daß vieles ihrer sauer verdienten Spionageunterlagen lediglich Desinformation waren, die ausgedacht war von der KGB-Abteilung D. Er zerbrach auch alle Hoffnung, daß der Kommunismus spontan zerfallen könnte. Laut Golitsyn zerstörte die sowjetische Umorganisation nach Stalin alle Opposition zu dem Regime, während sie ständig alle Uneinigkeiten, Risse, und Machtkämpfe innerhalb der Regierung heilte. Beweise der internen Machtkämpfe unter den Kommunisten, des populären Widerstands gegen den Kommunismus, oder sogar der Demokratisierung in den Kommunistblocknationen, war eine Illusion, die von dem KGB erzeugt wurde. Golitsyn erzählte seinen CIA-Vernehmungsoffizieren, da die Sowjets wissen, daß die westlichen Agenturen ihre Propaganda nicht glauben, die in den offiziellen Nachrichtenmedien veröffentlicht werden, gebrauchen sie geschicktere Methoden, die Desinformation zu liefern. Die Sowjets könnten erlauben, Gerüchte in inoffiziellen Unterhaltungen mit westlichen politischen Leitern herausrutschen zu lassen, oder sie könnten spezielle Dokumente oder amtliche Mitteilungen vergessen und den westlichen Geheimdienstoffizieren den Glauben erlauben, daß sie sie gestohlen haben, ohne daß die Sowjets es merkten. Oder sie könnten gefälschte Dissidenten bezahlen oder illusorische Oppositionsbewegungen hinter dem Eisernen Vorhang gründen, die diese Information weiterreichen würden, was glaubwürdiger erscheinen würde. Aber am erschreckendsten war, wie Golitsyn enthüllte, daß die Sowjets die westliche Abhängigkeit von KGB-Überläufern sehr gut verstanden. Die Abteilung D nutzte diese Anfechtbarkeit geschickt aus, indem sie gefälschte Überläufer senden Doppelagenten, die vortäuschen würden, die Geheimnisse des KGB zu entlarven, was nun völlig akzektiert würde bei den leichtgläubigen westlichen Geheimdiensten. Inzwischen würden die KGB-Spione innerhalb des CIA und anderen Agenturen leise die westlichen Reaktionen zu bestimmten Dingen der Desinformation überwachen und so die Rückwirkungsschlaufe für die Sowjets vervollständigen. Somit könnte Betrug nicht nur im größten Maße arrangiert werden, sondern könnte sogar fein abgestimmt werden für maximale Glaubwürdigkeit. Nichts von diesem war leere Spekulation. Im Januar, 1962, Tage nach der Flucht zum Westen, sagte Golitsyn voraus, daß sein eigenes Überlaufen die Sowjets zwingen würde, gefälschte Überläufer von dem KGB und dem GRU (militärischer Geheimdienst) zu senden, um seiner Information zu widersprechen. Innerhalb Wochen war es schon bewiesen, daß er korrekt war. Der KGB sandte einen Diplomaten, der versuchte, zu dem CIA in Paris überzulaufen, gefolgt von einem ähnlichen Versuch in der amerikanischen Botschaft in Moskau. Die Sowjets verpfuschten beide Versuche. Schließlich wandten sich zwei sowjetische Agenten, beinahe gleichzeitig, an das Federal Bureau of Investigation (FBI) und boten an, sowjetische Geheimnisse durchsickern zu lassen. Beide Agenten arbeiteten für die Vereinten Nationen einer von dem GRU und der andere von dem KGB. Das FBI gab ihnen die Decknamen TOP HAT und FEDORA; der CIA nannte sie SCOTCH und BOURBON. Im Juni kam noch ein anderer Offizier, dieses Mal von dem Zweiten Oberhauptdirektor des KGB. Er trat an den CIA in der Schweiz heran und fing auch an, Geheimnisse zur Verfügung zu stellen. Sein Name war Yuri Nosenko; er wurde mit AE/FOXTROT in den CIA-Akten versehen (später, Anfang 1964, überlief er in die Vereinigten Staaten).2 Plötzlich, im Frühling, 1962, war der CIA überflutet mit Durchdringlichkeiten vom sowjetischen Geheimdienst mehr kamen zur selben Zeit als während ihrer ganzen Vergangenheit, schrieb Jahre später der Journalist David C.Martin.3 Und genau wie Golitsyn hatte es vorausgesagt, alle drei Überläufer fingen an, Information zu geben, die direkt seiner eigenen widersprach. Wo Golitsyn vor hochstufigem Eindringen von den sowjetischen Spionen in den CIA warnte, Nosenko, anstatt, gab die Schuld für das Durchsickern der Information einem Kodebüroangestellten von der niedrigen Stufe in der US-Botschaft. Golitsyn beschuldigte die sowjetischen Spione, daß sie Petr Popov verraten hatten, was auch von Nosenko widersprochen wurde, der behauptete, daß die Sowjets lediglich Popovs Intendanten verfolgten, indem sie einen unsichtbaren chemischen Isotopenindikator an seine Schuhe sprühten. Unheimlich, TOP HAT und FEDORA waren zufällig fähig, die wichtigsten Behauptungen von Nosenko zu bestätigen. Alle Drei bestätigten Golitsyns nicht so bedeutende Information, aber direkt widersprachen seinen Beweis der hohen Spione in dem CIA.4 Falls Nosenko, TOP HAT und FEDORA recht hatten, dann hatten die Sowjets versagt, den CIA inzufiltrieren und könnten keine hochentwickelten Betrugskampagnen schaffen. Falls Golitsyn recht hatte, dann war der CIA schon beherrscht von dem KGB, und diese anderen Überläufer waren selbst Teilnehmer der Desinformation. CIA-Offizielle schnell polarisierten sich in dieser Angelegenheit in zwei sich bekriegende Lager und führten einen Kampf herbei, der die Agentur für das nächste Jahrzehnt völlig durcheinander bringen würde. Agenten des Betruges In den Kampf trat James Jesus Angleton, der verehrte Chef der CIA-Gegenspionageabteilung. Ein großartiger Agentenführer, mit einer Vorliebe für das Entdecken der Desinformation. Er erkannte in Golitsyn sofort eine tiefreichende Quelle der Geheimnisse. Und wenn Nosenko sich zeigte, um Golitsyn zweifelhaft erscheinen zu lassen, roch er eine Lunte. Angleton überredete die Hauptmitglieder der Sowjetblockabteilung, der Zweig des CIA, der verantwortlich für die Behandlung der Überläufer ist, daß Nosenko ein falscher Überläufer war. In 1963 überführte Angleton Golitsyn unter seine Autorität, und zusammen starteten die beiden Männer eine Serie von Untersuchungen auf Nosenko und andere verdächtige Überläufer, sowie suchten nach sowjetischen Spionen in dem CIA. Es dauerte nicht lange bis Nosenkos Bericht anfing, auseinander zu fallen. Obwohl er behauptete, ein Oberstleutnant in dem KGB zu sein, mit dem Zugang zu hohenstufigen Geheimnissen, konnte er keine wichtigen Einzelheiten seiner Operation erinnern. Im Verhör gab er den Widerspruch zu, aber dann fing er an, seine Gechichte wiederholt zu ändern. Wenn Geheimnisexperten beschlossen, daß Nosenko nicht im Rang eines Oberstleutnanten stehen könnte, gab er zu, daß er lediglich ein Hauptmann sei; wenn er mit dem Beweis gegenübergestellt wurde, daß er nicht, wie vorher behauptet, eine bestimmte Mitteilung von Moskau erhielt, gab Nosenko wieder zu, daß er gelogen hatte. Weitere Verhöre veranlaßten ihn, zuzugeben, daß er über zahlreiche Tatsachen, einschließlich seinen Grund zum Überlaufen, gleich von Anfang an gelogen hatte. Beunruhigender jedoch ist, daß die Dokumente, die Nosenko von der Sowjetunion brachte, selbst fabriziert waren, um seine falsche Indentität zu unterstützen. Dieses könnte nur eine Sache bedeuten: Der KGB selbst verfälschte die Dinge als ein Teil des Betruges.5 TOP HAT und FEDORA wurden auch erwischt, sich an dem Vorhaben zu beteiligen. FBI-Überwachung überzeugte den Assistentdirektor William C. Sullivan, daß beide Überläufer falsch waren, obwohl er unfähig war, seinen Chef, J. Edgar Hoover, zu überzeugen, der wütend ablehnte, zu glauben, daß die Sowjets das FBI betrügten. Außerdem, FEDORA, unabhängig, bestätigte Nosenkos Lügen über seinen Rang und seine Bekanntmachung wieder ein Beweis der KGB-Verwicklung. Der endgültige Beweis tauchte in 1978 auf, wenn das FBI entdeckte, daß der KGB schon lange über FEDORAs Durchsickern der Information zu dem Westen wußte. FEDORA kehrte nach Moskau zurück und wurde begeistert von dem KGB befördert! TOP HAT wurde auf eine ähnliche Weise enthüllt. In den letzteren Jahren empfahl die sowjetische Botschaft selbst Nosenko als eine Quelle von akkurater Information, für wenigstens einen amerikanischen Journalisten.6 Die Sowjets stoppten natürlich nicht mit diesen Doppelagenten. In 1966 sandte der KGB noch einen anderen angeblich wichtigen Überläufer, Igor Kochnov. Der Deckname war KITTY HAWK, genannt von dem CIA. Kochnov bestand auch darauf, daß die Sowjets keine Spione in dem CIA oder FBI hatten, während er wieder versuchte, die Behauptungen von Nosenko zu bestätigen. Als Angleton KITTY HAWK als einen gefälschten Überläufer identifizierte, kehrten die Sowjets nach Moskau zurück und stellten keine Information mehr zur Verfügung.7 Oleg Gordievsky, ein Offizier in dem Ersten Chef Direktorat des KGB, schloß sich in 1974 der wachsenden Liste der Doppelagenten an, als er zuerst begann, Geheimnisse nach Englands MI6 durchzusickern. In 1985 überlief er zum Westen, unter mißtrauischen Umständen. Obwohl angeblich verhaftet von dem KGB unter dem Verdacht vom Spionieren für England, wurde er nicht hingerichtet. Eine Generation vorher würde er einfach liquidiert geworden sein, schreibt Gordievsky (mit einem Mitautoren) über sich selbst. Heutzutage muß der KGB Beweise haben.8 Beginnend mit dieser deutlichen Lüge, wird Gordievskys Geschichte sogar noch unsinniger. Trotz seiner Verhaftung wegen Verrat, behauptete er, daß der KGB ihm trotzdem genug Freiheit erlaubte, wiederholt Kontakte mit britischen Agenten machen zu können und sogar von der Sowjetunion selbst zu fliehen zu Fuß.9 Um das Maß volll zu machen, seine Familie wurde anschließend von der Sowjetunion freigelassen.10 Im Gegensatz zu Golitsyn, der noch unter tiefer Deckung bleibt, um ein Attentat von den Sowjets zu verhindern, Gordievsky behält ein profiliertes Leben in London bei. Gordievsky besteht darauf, daß der KGB seit 1961 keine Spione in dem britischen Geheimdeinst hatte und bespöttelt den ehemaligen MI5 Offizier Peter Wright, da er über 200 Verdächtige identifizierte einschließlich den ehemaligen MI5 Direktor Sir Roger Hollis als ein Ergebnis von Untersuchungen unter dem Projekt FLUENCY. Gordievsky bestreitet auch bitter Golitsyns Enthüllung von der Existenz der Abteilung D in dem KGB, während er standhaft Nosenko als einen echten Überläufer verteidigt. Gordievsky beriet solch prominente Personen wie die Ministerpräsidentin Margaret Thatcher und die Präsidenten Ronald Reagan und George Bush, und sein Buch von 1990, KGB: The Inside Story (KGB: Die Innere Geschichte), wurde weitreichend veröffentlicht.11 Die Sowjets sind verzweifelt, Golitsyns Enthüllungen um jeden Preis zu vertuschen und unfähig, ein Attentat auf ihn zu verüben, adoptierten sie einen Sättigungszugang, um seine Information mit einem Strom von Desinformation zu übertönen. Seit 1962 sandten die Sowjets wenigstens 15 Überläufer, um Golitsyn zu widersprechen und Nosenko zu unterstützen, einschließlich solche, die oben genannt sind. Die überwältigende Quantität solches Betruges hat die Tendenz, die Paradoxe in der Geschichte jedes Überläufers unklar zu machen. Den Kampf für den CIA Doch trotz all der klaren Beweise für ein riesiges sowjetisches Betrugsprogramm, das falsche Überläufer gebraucht und trotz zunehmender Beweise, daß sowjetische Spione in dem hohen Rang des CIA sind, verloren Angleton und Golitsyn letzten Endes den Kampf, die Agentur zu retten. Praktisch jede Untersuchung, die Angleton begann, wurde entweder blockiert, gekündigt, oder unterminiert. Er war nie erlaubt, einen einzigen Hauptspion oder falschen Überläufer zum Vorschein zu bringen. Wütende CIA-Offiziere in jeder Abteilung, hektisch ließen seine Sonde scheitern und heulten Proteste, jedes Mal wenn er die Zuverlässigkeit eines Überläufers bezweifelte. Nach und Nach lösten Angletons Feinde die Ränge auf, um ihn zu zerstreuen. Das Entfernen begann in 1969, auf einen Befehl von oben, indem Golitsyns beratende Verbindung mit dem CIA ausgelaufen lassen wurde. Präsident Richard Nixon, der Anfang 1950 eine Untersuchung von Senator Joseph McCarthy von kommunistischen Spionen in dem CIA blockierte [siehe Teil 1 Hrsg.] wollte nicht, daß sich etwas in sein Entspannungsprogramm einmischte.12 Dann kam William E. Colby, der in 1973 zum Vorstandsrechnungsprüfer befördert wurde. Dies ist die Nummer drei Position in dem CIA. Seine Karriere zog unzweifelhaft die Augenbrauen hoch. Er kam von dem heimlichen Aktionsflügel des CIA in Vietnam, eher als von der Beteiligung in wahrer Geheimdienstarbeit. Als Chef der CIA-Romstation in 1950 kämpfte Colby schwer, Unterstützung für die kommunistische Frontorganisation in Italien zur Verfügung zu stellen über Angletons heftige Opposition. Während des Vietnamkrieges legte Colby sein Veto ein gegen Angletons Plan, Gegenspionage zu gebrauchen, um kommunistische Infiltration in der südvietnamesichen Regierung auszumerzen und somit sicherte er, daß Hunderte von Kommunisten fortsetzen würden, die Kriegsunternehmen von drinnen zu lähmen. Am Verdächtigsten ist, daß Colby mehrere Male sich mit dem sowjetischen GRU-Agenten in Vietnam traf ohne den CIA zu benachrichtigen. Colby bewältigte sogar, das CIA-Programm, Kommunisten in amerikanischen Gewerkschaften zu untersuchen, stillzulegen. Obwohl CIA-Offizielle dauernd Colbys Taten übersahen und ihn beförderten, die Gegenspionageabteilung verdächtigte Colby lange, ein sowjetischer Spion zu sein.13 Im Januar, 1973, gab Colby eine neue Direktive zu allen CIA-Stationen, weltweit, heraus. Diese Anordnungen änderten dauerhaftig die Operationsmethoden des CIA. Sie stürzten jede Warnung, die Angleton und Golitsyn jemals gegeben hatten, effektiv um. Irgendeine Information, die von Überläufern zur Verfügung gestellt wurde, wurde von da an automatisch akzeptiert, so lange es im wesentlichen übereinstimmend mit der Mehrheit der Geschichten von anderen Überläufern war. So, Nosenko, FEDORA, TOP HAT, und viele andere falsche Überläufer wurden legitimiert. Der neue Grundsatz nahm an, daß die Sowjets keine falschen Überläufer senden, und daß die Sowjets nur ins Stehlen von Geheimnissen interessiert sind, nicht in das Ausführen von einem Strategiebetrug. Sogar das Wort Desinformation wurde neu definiert als sowjetische Versuche, Propaganda in die westlichen Nachrichtenmedien zu bringen, nicht als ein Versuch, die Geheimagenturen zu betrügen. Und alles Suchen nach sowjetischen Spionen wurde beendet. Unmittelbar nach dem Watergateskandal in 1974 wurde Colby der Direktor des CIA. Innerhalb Monaten trennte er vorsichtig Angletons Beziehungen in der Geheimdienstwelt, mobilisierte das meiste Personal der Agentur in eine geschlossene Front gegen Angleton, und dann entließ er ihn. Alle Mitarbeiter von Angleton, von der höchsten Stufe, gingen weg mit ihm. Um die Sache noch schlimmer zu machen, Nosenko selbst wurde rehabilitiert und hereingebracht als einen Berater in der Hilfe, neues Gegenspionagepersonal zu trainieren. Der neue CIA-Grundsatz bleibt bis heute in Effekt.14 In den Jahren seit der Entfernung von Angleton und Golitsyn war der CIA mit Skandalen von sowjetischen Spionen und falschen Überläufern geplagt. Der letztere Fall der sowjetischen Spione Aldrich Ames war vorangegangen in den 1970ern mit William P. Campiles, der den Sowjets ein äußerst sensibilisiertes Spionsatellithandbuch gab, und in den 1980ern folgte Edward Lee Howard. Vermutlich stellen diese lediglich die ganz kleine Spitze des Eisbergs dar. Der CIA lehnt noch ab, zuzugeben, daß irgendwelche Überläufer falsch sein könnten, aber ein Fall, insbesondere, wurde eine Öffentlichkeitsarbeitkatastrophe für die Agentur. Vitaliy Yurchenko, der solch hohe Positionen als Chef der KGB-Gegenspionageabteilung hatte, überlief plötzlich im Juli, 1985, zu den Vereinigten Staaten. Unter anderen Operationen gegen die US war er verantwortlich für das Senden von Dangels sowjetische Doppelagenten, die sich an das FBI wenden würden und Geheimnisse anbieten, um amerikanische Geheimniseinsammlungen irrezuführen. Einer der Yurchenko-CIA-Befrager war niemand anders als Aldrich Ames, der nicht für weitere neun Jahre als ein sowjetischer Spion entdeckt wurde. Wie Nosenko zwei Jahrzehnte vorher, bestand Yurchenko darauf, daß die Sowjets keine Spione innerhalb des CIA hatten.Tatsächlich bestätigte er ausdrücklich, daß Nosenko ein unverfälschter Überläufer war, und er erzählte dem CIA, die Sowjets hatten entdeckt, daß die westlichen Spionageoperationen unsichtbare chemische Isotopenindikatoren und frühere Agenten des CIA gebrauchen. Offizielle der Agentur, einschließlich Direktor William Casey, enthusiastisch beförderten Yurchenko zu den Nachrichtenmedien und Kongreß. Aber drei Monate nach Yurchenkos Überlaufen überraschte er seine Intendanten, indem er wieder zu den Sowjets zurückging, die ihn willkommen hießen und beförderten. Um den CIA zu beschämen, hielt Yurchenko eine Pressekonferenz für amerikanische Berichterstatter, in welcher er behauptete, daß der CIA ihn entführte und betäubte. Mit anderen Worten, die Sowjets lachten offen über die Leichtgläubigkeit des CIA. Ungewillt sein, zuzugeben, daß Angleton und Golitsyn von Anfang an recht gehabt haben könnten, pflanzte der CIA eine gefälschte Geschichte in die Nachrichtenmedien, daß Yurchenko von den Sowjets gefangen genommen und erschossen wurde; kurz danach erschien Yurchenko lebend am sowjetischen Fernsehen, um die Beschuldigung zu widerlegen. Trotzdem, bis heute besteht der CIA blind darauf, daß irgendwie Yurchenko wirklich ein echter Überläufer war. Letzten Endes, der CIA-Grundsatz diktiert, daß die Sowjets keine falschen Überläufer senden.15 So verzweifelt war der CIA, die sowjetischen Betrugsoperationen vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen, daß die Agentur zur vollen Verleumdungskampagne gegen Golitsyn und dem nun verstorbenen Angleton griff. In seinem Buch von 1984, New Lies For Old, nahm Golitsyn sein persönliches Wissen von innerhalb des KGB zur Hilfe, um vorauszusagen, daß die Abteilung D den Tod des Kommunismus orchestrieren würde, nicht später beginnend als 1989. Die Berliner Mauer würde heruntergerissen, die Solidarität würde erlaubt sein, Macht in den polnischen Wahlen zu erringen, die Sowjetunion würde abbrechen, und eine Krise würde in Jugoslawien hergestellt werden. Punkt für Punkt sagte Golitsyn seit 1989 die Ereignisse in Europa mit Schrecken erregender Genauigkeit voraus und warnte, daß die Sowjets den Betrug gebrauchen würden, sich vorzubereiten, die Macht in Westeuropa zu ergreifen. Als ob Golitsyns Warnungen zu neutralisieren, pflanzte der CIA kürzlich zahlreiche Geschichten in die Medien, um ihn zweifelhaft erscheinen zu lassen. Artikel in nationalen Hauptnachrichtenmagazinen, und ein spezieller Dokumentarfilm am PBS in 1990 folgten mit solchen Büchern wie Tom Mangolds Cold Warrior und David Wises Molehunt, beide Bücher greifen Angleton und Golitsyn brutal an, als wären sie paranoische kalte Krieger. Beide, Mangold und Wise, geben sich als unabhängige Journalisten aus, aber beide gaben zu, daß ihre Information für ihre Bücher direkt von vielen hilfsbereiten CIA-Offiziellen kam. Wie der Autor Edward Jay Epstein darauf hinwies, pflanzt der CIA häufig seine eigenen Bücher in die öffentlichen Domäne unter einer falschen Hülle. Dies wird mit dem Kultivieren von gewissen Autoren gemacht. Komplette Manuskripte werden ihnen zur Verfügung gestellt (oder wenigstens genügend Stoff, um Bücher zu schreiben) und Verbindungen in der Verlagsindustrie werden gebraucht, die Verteilung und Werbung der Bücher von Hauptfirmen zu arrangieren. Diese Methode erlaubt dem CIA Standpunkte zu veröffentlichen, die von unabhängigen Quellen zu kommen scheinen.16 Beide, die Mangold- und Wise-Bücher präsentieren die Golitsyn/Nosenko-Debatte in einer äußerst einseitigen Weise. Mangolds Buch geht sogar so weit, daß es völlig Golitsyns akkurate Voraussagen der Veränderungen in Osteuropa ignoriert. Es erklärt unverschämt, daß die Vergangenheit ging rauh um mit Anatoliy Golitsyn, dem Propheten. Als ein Hellseher war Golitsyn wenig überzeugend. Mangold setzt fort, wobei er vorsichtig Golitsyns schon verwirklichten Voraussagen überspringt und zitiert ein paar Sätze, nicht im Zusammenhang, so daß ihre Bedeutung vollkommen verändert ist.17 Im Hinblick auf den Beweis, daß der CIA durchlöchert ist mit kommunistischen Spionen, ist es kein Wunder, daß die Agentur sich so stark anstrengt, die Amerikaner zu überzeugen, daß der Kommunismus wirklich tot ist. Referenzen
1. The story of Department D is told in Golitsyn, A., New Lies for Old, Dodd, Mead & Co., New York, 1984, esp. chapter 6; see also Epstein, E.J., Deception, Simon & Schuster, New York, 1989, esp. chapter 5.
2. Martin, D.C., Wilderness of Mirrors, Harper & Row, New York, 1980, pp. 110-114; Mangold, T., Cold Warrior, Simon & Schuster, New York, 1991, pp. 410-411; Epstein, Op cit., pp. 74-75.
3. Martin, Op cit., p. 114.
4. Ibid., pp. 112-114; Epstein, Op cit., pp. 47-49, 74-75.
5. Martin, Op cit., pp. 161-162, 164, 172-174; Epstein, Op cit., p. 60; Mangold, Op cit., pp. 163, 397.
6. Epstein, Op cit., pp. 13, 48-49, 60, 96; Martin, Op cit., pp. 161-162; Mangold, Op cit., p. 411.
7. Martin, Op cit., pp. 191-192; Mangold, Op cit., pp. 409-410.
8. Andrew, C. & Gordievsky, O., KGB: The Inside Story, Harper Collins, New York, 1990, p. 13.
9. Ibid., pp. 8-16.
10. Story, C., Soviet Analyst, vol. 22:7-8, March 1994, p. 15.
11. Andrew & Gordievsky, Op cit., pp. 7-8; Mangold, Op cit., pp. 111, 204; Story, Op cit., p. 12.
12. Epstein, Op cit., p. 98.
13. Ibid., pp. 98, 100; Martin, Op cit., pp. 183-184, 217; Mangold, Op cit., pp. 309-315; Epstein, E.J., Legend, McGraw-Hill, New York, 1978, pp. 272, 329.
14. Epstein, Deception, Op cit., pp. 90-91, 100-101, 196-199; Epstein, Legend, Op cit., p. 273; Mangold, Op cit., pp. 205-206, 313-317.
15. Epstein, Deception, Op cit., pp. 199-214; Story, Op cit., p. 24; Mangold, Op cit., p. 402.
16. Mangold, Op cit.; Wise, D., Molehunt, Random House, New York, 1992; Epstein, Deception, Op cit., pp. 12-20.
17. Mangold, Op cit., pp. 355-356.
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