30. April, 2006

ATTAC Report Diese Woche

Donald Rumsfeld Unter Beschuß
(Abschrift)

		Hören Sie zum Podcast
		mp3 / 5:00 Min. / 1,5 MB (in Englisch)

Präsident Bush’s Verteidigungsminister wird angegriffen. Er sagt, er modernisiert das Militär; andere sagen, er zerstört es. Heute sehen wir uns Donald Rumsfeld etwas genauer an.

Hallo, ich bin Ihr Gastgeber, Boruch Ellison, und dies ist “ATTAC Report Dieser Woche”, der 30. April, 2006.

Der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten trägt die außerodentliche Verantwortlichkeit, die mächtigsten Streitkräfte der Welt zu überwachen. Die Armee, Marine, Marineinfanterie, Luftwaffe, und Atomkräfte müssen sich alle vor dem Gemeinsamen Leiter des Personals des Pentagons verantworten, und die Gemeinsamen Leiter, wiederum, verantworten sich vor dem Verteidigungsminister.

Das macht Donald Rumsfeld, der Verteidigungsminister in den letzten fünf Jahren, einen mächtigen Mann. Er kann viel machen, die amerikanische Militärstärke aufzubauen — oder sie zu unterminieren.

In Anbetracht dessen ist es besonders erstaunlich, daß gerade vor zwei Wochen wenigstens fünf Armee- und Marine­infanteriegeneräle, die vor kurzem pensioniert wurden, öffentlich forderten, daß Rumsfeld von seinem Posten zurücktritt. Sie sagten, daß sie für viele ihrer Mitkommandanten sprachen. Die Offiziere beklagten sich hauptsächlich über Rumsfeld’s Kriegstaktiken in Afghanistan und Irak.

Aber die Generäle machten auch die größere Beschuldigung, daß Rumsfeld regelmäßig die Sachkenntnisse der leitenden Offiziere ignoriert, was sie zum Nachgeben zu den Taktiken zwingt, und das Militär schwächt. Die Generäle nannten solche Taktiken nicht speziell, aber Präsident Bush, in Rumsfeld’s Verteidigung von den Angriffen, identifizierte “Umformung” als das eigentliche Problem.

“Umformung” bezieht sich auch auf “Modernisierung” und wurde eines der umstrittensten politischen Fragen in den letzten Jahren. Laut dem Präsidenten und Rumsfeld funktioniert das U.S. Militär an ernstlich veralteten Prinzipen. Der Präsident und seine Berater wollen die Streitkräfte “aktualisieren” indem sie sie wieder strukturieren, ihr Waffensystem ändern, und die Truppen in neue Orte überall in der Welt transportieren. Sie rechtfertigen die Veränderungen, in dem sie neue Technologien zitieren und das vermutete Ende des Kalten Krieges.

Kritiker, auf der anderen Seite, sehen eine andere Tagesordnung. Die Bush-Rumsfeldveränderungen belaufen sich auf reine Abrüstung, sagen Gegner, zu einer Zeit, wenn Amerika zwei Kriege führt und dringend ein stärkeres Militär benötigt. “Modernisierung”, in den Augen vieler, beläuft sich weniger auf eine Steigung der Kräfte als zu einer Degradierung.

Es ist schwer, mit den Kritiken zu diskutieren. Rumsfeld zweifellos behielt die gesamten Abrüstungstaktiken der vorhergehenden Clintonverwaltung bei, und er könnte sogar Rekorde gebrochen haben für das schnellste Abbauen der amerikanischen Verteidigungen in Jahrzehnten.

Rumsfeld wiederholt lehnte Angebote vom Kongreß ab, die Größe des Militärs zu erhöhen, während er zur selben Zeit mit den Hilfsmitteln zurückging, die schon dort waren. Mit seiner direkten Antreibung wurden viele Dutzende starkbenötigte Stützpunkte geschlossen, einschließlich das große Bombentestbereich der Marine in Puerto Rico.

Waffensysteme schnitten nicht besser ab. Anstatt die Waffen des Militärs zu verbessern, verzögerte, verringerte, oder widerrief Rumsfeld eigentlich jede Verbesserung, die gebraucht wurde, sogar gegen das Drängen vom Kongreß, der bereit war, die benötigten Verbesserungen zu fundieren. Seine Ziele schlossen die F/A-22 Raptor und F-35 Gemeinschaftsschlag­kämpferflugzeuge ein, die die lange überfälligen Ersätze für das älter werdende F-15 und F-16 Flugzeug sind. Das V-22 Osprey, eine Kombination von Flugzeug und Hubschrauber, das von der Marineinfanterie gebraucht wird, könnte auch eingestellt werden. Die neuen DD-21 Marinekampfschiffe sind blockiert. Den M-1 Panzern der Armee sind nicht nur unbedingt benötigte Verbesserungen verweigert, sondern werden allmählich völlig ausgelaufen lassen, ohne daß irgendein schwerer Panzer sie ersetzt. Und die Kreuzfahrerartillerie, eine mächtige, mobile, 40-Tonnen Haubitzekanone wurde abgesagt, was die Armee mit veralteten Kanonen, minderwertiger zu denen von Rotchina, hinterließ.

Ständig gibt die Bushverwaltung zu, daß sie leichtere, schwächere Waffensysteme über schwerere vorzieht, die wirkungsvoller gegen sowjetische oder rotchinesische Armeen wären.

In der Zwischenzeit versucht Rumsfeld eifrig, amerikanische Truppen aus Europa zu senden, wo sie gegen sowjetrussische Invasion kämpfen. Er fängt auch an, einen Zurückzug aus Südkorea zu machen, was das Land verwundbar zum Angriff von dem Kommunistischen Nordkorea läßt.

Anstatt zu den Pentagonoffizieren zu hören, entläßt Rumsfeld die, die nicht mitwirken und ersetzt sie mit sorgfältig ausgewählten Alliierten.

Was so viele Beobachter stört, ist der Eindruck, den die Bushverwaltung macht, daß sie irgendwelche Kriege zu gewinnen plant.

Vielen Dank für das Zuhören. Von uns Allen von dem ATTAC Report, auf Wiederhören.

(“ATTAC Report Diese Woche” ist erhältlich am www.ATTACReport.com.)